Der Heckrotor bei konventionellen Hubschraubern erzeugt ein Gegendrehmoment zum Hauptrotor. Durch das koaxiale Hauptrotorkonzept des CoAX 600 ist der Heckrotor überflüssig und es entfällt die Steuerung dieser störenden Kraft durch den Piloten. Daraus resultiert eine einfachere Bedienung des Fluggerätes. Zugleich wird eine signifikante Gefahrenquelle eliminiert, welche bei Unaufmerksamkeit zu schwersten Verletzungen führen kann.

Auch ein ernstzunehmendes Ausfallszenario des Heckrotors während des Fluges ist beim CoAX 600 schlicht nicht vorhanden. Der fehlende Heckrotor erhöht wesentlich die Betriebssicherheit am Boden und im Flug. Die gesamte Motorleistung steht für den Antrieb des Hauptrotors zur Verfügung, da keine Leistung durch einen Heckrotor benötigt wird. Der Hauptrotor erzeugt somit – bei gleicher Motorleistung – einen wesentlich größeren Auftrieb als konventionelle Hubschrauber. Die Performance des CoAX 600 ist aus diesem Grund entsprechend groß.

Die Rotorebenen sind als Teetering-Konfiguration, auch Seesaw-Rotor genannt, ausgeführt. Sie zeichnen sich durch zwei gegenüberliegende Rotorblätter mit gleichem Konuswinkel und einem gemeinsamen, zentralen Schlaggelenk aus. Im Ergebnis führt ein gemeinsames Schlagen der beiden Rotorblätter in entgegengesetzte Richtung zur Minimierung von Schwerpunktvariationen auf dem Rotorblattumlauf und zu geringeren Lasten für Rotorblätter und Rotormast. Dies steigert deutlich die Lebensdauer der tragenden Struktur.

Die Autorotationseigenschaften werden ebenfalls durch den koaxialen Hauptrotor begünstigt. Aufgrund der Verwendung von 2 mal 2 Rotorblättern ist der gespeicherte Energiegehalt des Hauptrotors wesentlich höher als bei vergleichbaren konventionellen Hubschraubern. Dieses Plus an Energie ermöglicht dem Piloten einen größeren Reaktions-Spielraum im Autorotations-Betrieb.